Es sah so aus, als würden wir zu dritt nach Hamburg fahren – Christiane, Peter und Dörte von MMH waren für die 33. Auflage des HASPA Marathon Hamburg gemeldet, Christiane musste leider kurzfristig absagen und so fuhren nur zwei Marathonis in den Norden.

Dörte hat eine Freundin, die direkt um die Ecke von den Messehallen wohnt und  damit am Sonntagmorgen den kürzesten Weg zum Start. Diese Freundin, unterstützt von einer weiteren, die extra aus Berlin angereist war, bildeten ein Jubelkomitee welches an verschiedenen Punkten entlang der Strecke für Spaß und Motivation sorgte.  Peter wurde von Beate begleitet, die in vielen Jahren Übung entwickelt hat, ihren Mann anzufeuern.

Das Wetter, welches noch zwei Tage vor dem Lauf versprach, nicht so toll zu werden, zeigte sich frühsommerlich: 18°C wurden angesagt und die Sonne schien bis zum Mittag. Kurz/kurz war also angesagt und ein Käppi gegen die Sonne.

Um 09:32 fiel der Startschuss und in zwei Wellen ging es auf die Strecke. Dörte wollte sich am Pacemaker für 04:15 orientieren, aber da es sehr gedrängt war und er so ungleichmäßig lief, entschied sie sich, ihrem eigenen Rhythmus zu folgen. Peters Plan sah vor, es erstmal ruhig anzugehen und bei Kilometer 15 zu entscheiden, wie viel er noch zulegt. Beide Ideen erwiesen sich als richtig.

Die Strecke in Hamburg ist recht flach und führt durch sehr unterschiedliche Stadtteile. Mal geht es durch nette Wohngegenden mit Villen, mal durch die Innenstadt. In den besseren Wohngegenden stellen sich die Anwohner schon mal gerne einen Sekt vor die Tür um die Läuferinnen und Läufer anzufeuern, in den bodenständigeren Vierteln wird per Plakat das Bier im Ziel in Aussicht gestellt.

An den Hotspots wie den Landungsbrücken, an der Binnenalster oder auch in Eppendorf, waren unglaubliche Menschenmengen vor Ort und feuerten durch Musik, Plakate und Zurufe die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. Andere Gegenden, wie an der Außenalster hoch nach Ohlsdorf, gingen durch parkähnliches Grün und hier war es so ruhig, dass minutenlang nur das Geräusch der Schuhe auf Asphalt zu hören war.

Die Verpflegung war vorbildlich. Wasserstellen, Elektrolyte, Gels und mehr gab es in kurzen Abständen und gerade das Wasser wurde gerne genommen.

Unsere beiden Läufer erreichten das Ziel in bester Verfassung, Peter war nach  03.53:45 im Ziel und damit 13. in der AK und Dörte kam nach 04:22:28 über den roten Teppich gespurtet (dazu reichte die Energie noch), was Platz 133 in der AK W50 bedeutete.

Das mit der guten Verfassung sollte betont werden, denn leider mussten zwei Läufer reanimiert und ins Krankenhaus gebracht werden.

Ach ja, es gab ja auch noch Gewinner: Nicht die Favoriten sahnten ab,  sondern Außenseiter. Beid en Männern gewann Solomon Dekissa in 02:06:34 und auch die Plätze 2 und 3 wurden durch Ätiopier errungen. In der Frauenwertung war Shitaye Eshete  aus Bahrain vorne, sie benötigte 02:24:51, Platz 2 ging nach Äthiopien und Platz drei wiederum an Bahrain.  Schnellster Nicht-Afrikaner im Feld auf Rang neun war Philipp Pflieger in 02:13:39.

Fazit: Wetter passt, hervorragende Unterstützung durch das Hamburger Publikum, schöne Strecke – ein gelungener Lauf!

30.04.2018 Dörte Schreinert